10 Tipps für Java & den Komodo-Nationalpark

Nachdem uns im letzten Jahr Bali schon so gut gefiel, wollten wir nun noch weitere Ecken Indonesiens entdecken. Unsere Route führte uns diesmal von Java, über Bali (kurzer Zwischenstopp) nach Flores und zum Komodo-Nationalpark. Die außergewöhnlichen und abwechslungsreichen Landschaften und die milden Temperaturen auf den Bergen bzw. Vulkanen haben es uns dabei besonders angetan. Sollte es euch mal auch in diesen Teil der Welt verschlagen, so haben wir wieder Tipps für euch, was ihr euch nicht entgehen lassen solltet:

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1. Tempel rund um Yogyakarta erkunden
Die uralten buddhistischen und hinduistischen Tempelanlagen Borobudur und Prambanan sind ein Muss für jeden, der in Yogyakarta unterwegs ist. Sie stammen etwa aus dem 8. Jahrhundert und sind somit vermutlich noch älter als die Tempel bei Angkor Wat in Kambodscha. Da auf Java heute fast alle Menschen Muslime sind, wirkt dieser Reliogionsmix zunächst etwas wild – ihr werdet aber schnell merken, wenn ihr in Indonesien unterwegs seid, dass es eine hohe Religionstoleranz gibt (auf Bali überwiegt zum Beispiel der Hinduismus und auf Flores haben Christen die Überhand). Lohnenswert ist es, Borobudur kurz nach Sonnenaufgang zu besuchen und Prambanan spät nachmittags. Noch mehr kleinere Tempel könnt ihr übrigens mit dem Motorroller rund um die Stadt entdecken.

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2. Schlemmen und Schlendern in Yogyakarta

Wenn ihr schon mal in „Jogja“ seid, wie die Bewohner liebevoll ihre Stadt nennen, so könnt ihr dort gemütlich umherschlendern, auf Souvenirjagd gehen und lecker essen. Veganes und Vegetarisches zu erbeuten ist dabei ganz einfach und es gibt sogar einige komplett vegetarische Restaurants. Ein Tag reicht jedoch für die überschaubare Stadt, jedenfalls was Sightseeing angeht. Das Wasserschloss und die Gegend drumherum haben uns gut gefallen und die Fahrten mit den lokalen Rikschas, die verschieden gebaut sind. Davon gibt es Fahrrad- und Motoroller-Varianten. Und erstaunlicherweise fahren oft sehr alte Herren die Fahrrad-Rikschas, auch kleine Hügel hoch – manchmal müssen sie sogar absteigen und schieben, wenn die Touris zu schwer sind!

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3. Vulkane in der Nähe von Yogyakarta

In der Nähe von Jogja gibt es gleich zwei große Vulkane: Merapi (2914 m hoch, ein aktiver Vulkan) und Merbabu (3142 m hoch, inaktiver Vulkan). Eigentlich hatten wir vor den Merbabu zu besteigen, doch die Wetterprognosen waren nicht rosig, es kam zu Unfällen und so wurde die Tour abgesagt. Stattdessen haben wir eine Tageswanderung an den Hängen des Merapi unternommen, was auch schön war. Die meisten besteigen den Merapi nachts, sodass sie den Sonnenaufgang vom Gipfel genießen können. Da der Merapi öfters mal ausbricht, solltet ihr am besten mit einem Guide wandern, dieser wird dann rechtzeitig informiert, falls es mal kräftiger zu brodeln anfängt.

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4. Außergewöhnliche Landschaften am Bromo & Ijen

Weiter im Osten Javas findet ihr die Vulkane Bromo und Ijen. Beide sind vor allem bei den einheimischen Touristen sehr beliebt und so seid ihr nie alleine in diesen schönen Landschaften. Versucht also möglichst nicht an indonesischen Feiertagen oder am Wochenende dort zu sein. Bei beiden Vulkanen heißt es: Früh aufstehen und hochwandern bis an die Kraterränder. Später wird es zu warm und das Licht ist nicht so schön. Am und um den Bromo herum sieht es genauso aus, wie man sich eine Science-Fiction-Mondwüste vorstellt. Der Weg zum Krater ist sehr einfach, auch Senioren waren unterwegs. Wer es gemütlicher mag, kann aber auch mit dem Pferd hochreiten. Der Weg zum Ijen hinauf ist ein bisschen schwieriger bzw. steiler, aber gut machbar, da auch nicht so lang. Oben steigen schwefelige Dämpfe auf, aber eine Gasmaske braucht man nicht wirklich, wie sie einige Reisende dort tragen und damit gruselige Röchelgeräusche von sich geben. Ein Schal oder ein feuchtes Tuch reicht vollkommen, denn es ist ohnehin verboten in den Krater hinabzusteigen, wo die Dämpfe direkt herausquellen. Der Geruch erinnert auch eher an kochende Eier und nicht an verfaulte. Die Intensität variiert aber, je nachdem wie der Wind weht und wie stark es im Krater dampft. Wir fanden es am Ijen sehr beeindruckend, vor allem wenn Himmel und Dämpfe sich lichteten und man einen schönen Blick auf den milchig-türkisblauen Kratersee hatte (der übrigens auch schwefelig und dampfend-heiß ist).

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5. Tee- und Kaffeeplantagen besichtigen

Das schöne an Tee- und Kaffeeplantagen ist, dass sie oft in bergigen und etwas höher gelegenen Regionen zu finden sind. Bei den milden Temperaturen macht es dann noch mehr Spaß durch die Anbaugebiete zu spazieren. Besonders gut hat uns die Teeplantage in Ngawi gefallen, in der nicht nur die niedrigen Teesträucher wachsen, sondern auch richtig hohe Teebäume (für die Ernte ist es einfacher, die Sträucher klein zu halten). Die Teefabrik kann auch besichtigt werden, stammt aus den 20ern und ist sehr interessant anzusehen, man fühlt sich sofort in die Vergangenheit zurückversetzt. Außerdem konnten wir dort einen indonesischen Schwarztee probieren, der nach Kaffee schmeckt – verrückt!

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6. Tempeh in all seinen Variationen probieren

Indonesien ist das Heimatland von Tempeh – hier gilt er oft sogar als Arme-Leute-Essen, da der Sojakuchen sehr kostengünstig hergestellt werden kann. Anders als wir es manchmal aus den deutschen Supermärkten kennen, schmeckt Tempeh in Indonesien niemals säuerlich, sondern hauptsächlich süßlich und nussig. Ihr könnt ihn gebraten am Spieß bekommen mit einer sämig-würzigen Erdnusssauce, als Bestanddteil von Gado Gado (einem gemischten Gemüse-Ei-Salat mit Erdnusssauce) oder Nasi Campur (Reis mit vielen Beilagen). Es gibt aber auch Tempeh-Steaks mit Pilzsauce, Tempeh-Chips und Tempeh Kering, das als Topping und Beilage für viele Gerichte herhalten kann (klein geschnittener frittierter Tempeh in einer Chili-Palmzucker-Tamarindensauce).

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7. Dino-Suche auf Komodo- und Rinca-Island

Wir waren schon sehr gespannt Komodo-Warane mal hautnah zu sehen, daher ging unsere Reise über Java und Bali hinaus weiter nach Osten zum Komodo-Nationalpark. Der Park umfasst mehrere Inseln, auf denen die riesigen Echsen leben. Die größte Chance ihnen zu begegnen habt ihr jedoch auf den Inseln Rinca und Komodo. Hier begleiten euch auch Guides durch verschiedene Wanderwege von kurz (30 Minuten) bis lang (über zwei Stunden). Die Tiere, denen wir begegnet sind, waren sehr ruhig und friedlich, es kommt aber auch schon vor, dass sie Menschen angreifen. Ihr solltet euch für Selfies etc. also lieber nicht zu nah heran wagen, im Speichel der Dinos stecken nämlich Gifte und Bakterien, die tödlich wirken können.

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8. Padar Island und Gili Laba bewandern

Kleine, überschaubare Inseln mit sanften Grashügeln: Erinnerte uns ein bisschen an Schottland im Miniformat. Padar Island ist sehr beliebt und musste schon häufig herhalten für Selfie-Verrückte, lohnt sich aber sehr mit dem tollen Ausblick auf die drei verschieden farbigen Strände (links oben: pink; links unten: schwarz, rechts: weiß, wobei der pinke Strand nur ganz leicht rosa anmutet, je nachdem unter welchen Lichtbedingungen ihr in anseht). Gili Laba ist dagegen noch nicht so stark frequentiert, aber mindestens genauso schön. Macht euch am besten spät nachmittags auf die Wanderung und erklimmt den höchsten Hügel für einen sensationellen Sonnenuntergang.

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9. Mit Mantarochen und Nemos schnorcheln

Das glasklare Wasser um die Inseln des Komodo-Nationalparks bietet viele schöne Schnorchelmöglichkeiten. Am schönsten fanden wir es direkt an den Ufern von Kanawa-Island: Hier sind die Korallen noch größtenteils intakt und ihr seid umgeben von tausenden bunten Fischen inklusive Nemo. Noch beeindruckender fanden wir es jedoch auf offener See mit Mantarochen zu schnorcheln. Die riesigen Tiere gleiten mit ihren leicht angsteinflösenden, ständig geöffneten Plankton-Staubsaug-Mäulern nur knapp neben oder unter euch vorbei und sind einfach faszinierend anzuschauen.

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10. Mehr Zeit mitnehmen, weniger fliegen

Unser Tipp, falls ihr wie wir im Urlaubsland selbst so wenig wie möglich umherfliegen wollt: Beginnt die Reise in Yogyakarta. Falls ihr nicht direkt hinfliegen könnt: Von Jakarta mit dem Zug nach Yogyakarta sind es etwa acht Stunden. Von Yogyakarta arbeitet ihr euch dann in den Osten Javas vor mit Auto und/ oder Zug. Unterwegs könnt ihr Tee- und Kaffeeplantagen sehen, sowie die Vulkane Bromo und Ijen. Euer Ziel ist Banyuwangi, von wo ihr für sehr kleines Geld mit einer einstündigen Fähre nach Bali kommt (Gilimanuk). Je nach Zeitplanung könnt ihr von dort mit Auto oder Bus den Nordwesten Balis erkunden oder weiter in den Süden fahren. Wer nun nicht von Denpasar nach Labuan Bajo auf Flores fliegen möchte (der Ausgangspunkt der Komodo-Nationalpark-Erkundung), kann auch eine sehr günstige Fähre nehmen, die jedoch 36 Stunden braucht, um anzukommen und nicht die bequemste Variante ist. Alternativ könnt ihr von Bali aus mehrtägige bis einwöchige organisierte Bootstouren buchen, die etwas teurer ist, bei denen ihr jedoch unterwegs noch mehr Inseln erkunden könnt.

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