Einmal jährlich findet in Kambodscha „Pchum Ben“ statt, ein 15-tägiges Fest zu Ehren der verstorbenen Vorfahren. Das Fest endet mit drei nationalen Feiertagen, bei denen die Kambodschaner in ihrer Heimatorte fahren und u.a. ihre Großeltern und andere Verwandte besuchen.
Diese Feiertage waren für mich eine super Gelegenheit, endlich mal aus Phnom Penh heraus in die Provinzen zu kommen. Dies gestaltet sich ansonsten schwierig, da man eine gefühlte Ewigkeit braucht, um aus dem trubeligen Verkehr der 1.5 Millionen Einwohner Stadt zu entfliehen. Nur wohin sollte die Reise gehen?
Mit zwei Freunden machte ich mich schließlich Richtung Meer auf, genauer gesagt Kep und Kampot. Ein Höhepunkt war ohne Frage Rabbit Island, eine Insel direkt vor der Küste von Kep. Gut, von einem Geheimtipp kann man jetzt sicher nicht sprechen, doch da die Hauptsaison noch nicht begonnen hat, war das schon in Ordnung. Mit einem Touristenboot machten wir uns auf den Weg und erreichten etwa 20 Minuten später die Insel bei bestem Sonnenschein.
Nachdem wir übergesetzt waren, mussten wir noch einen kleinen Weg Richtung Hauptstrand laufen. Noch ganz an die Stadtkulisse von Phnom Penh gewohnt war das leuchtende Grün der Pflanzenwelt überwältigend. Teilweise wirkte die Umgebung wie aus einem Reisekatalog entnommen!
Da die Sonne bereits Vormittags ordentlich brannte, ging es natürlich direkt rein in’s Wasser! Nach dieser dringend benötigten Erfrischung und ein wenig schaukeln in der Hängematte machte ich mich schließlich los die Insel zu umrunden.
Der Weg stellte sich als überraschend abwechslungsreich heraus. Häufig ging es durch enge Gebüsche, oft auch entlang schlammiger Pfade. Belohnt wurde ich dafür mit einigen abgeschiedenen Stellen und tollen Ausblicken.
Anders als erwartet dauert es eine Weile, bis man um die Insel herumkommt. Übrigens befinden sich nicht nur Touristen-Unterkunftsmöglichkeiten auf der Insel, sondern es leben auch einige Menschen dort.
Beim letzten Abschnitt meiner Wanderung zogen sich die Wolken bereits bedrohlich zusammen. Gerade noch rechtzeitig erreichte ich den Hauptstrand (und eine Unterstellmöglichkeit), bevor es kurz darauf losregnet – und damit meine ich einen massiven Wolkenbruch! Da der Monsun zurzeit seinen Höhepunkt hat, sind solche drastischen Wetterumschwünge nicht untypisch.
Sobald der Regen etwas nachließ, machten wir uns zurück zu den Booten. Durch den Wind war die See um einiges rauher geworden. Die Rückfahrt zum Festland war daher deutlich „schaukeliger“ als die Hinfahrt. Dennoch ein insgesamt lohnender Ausflug!