Wir sind zurück von einer zehntägigen Laos-Reise, daher werden die Freitagsfrüchtchen erstmal verschoben. Dafür gibt es nach Bali und Borneo nun auch wieder 10 Tipps für euch, was man Schönes in Laos unternehmen kann. Uns hat das Land sehr positiv überrascht: Es ist unglaublich grün und bergig im Norden, alles geht sehr entspannt zu und nachts kühlt es sogar ab (juhuu!). Unsere Reise ging von Vientiane nach Houayxay zum Bokeo-Nationalpark, dann per Boot auf dem Mekong nach Luang Prabang mit Zwischenstopp in Pakbeng.
1. Wandern gehen
Im Norden von Laos kann man wunderbar wandern, jedoch immer nur mit Guides und auf vorgetretenen Pfaden. Leider sind im ganzen Land immer noch Blindgänger verstreut, die eine ernstzunehmende Gefahr darstellen. Wir verbrachten ein paar Tage im Baumhaus im Bokeo-Nationalpark im Rahmen der Gibbon Experience. Hier wandert man nicht nur, sondern schwingt sich auch per Zip-Lines durch den Dschungel (was zum Teil anstrengender ist, als es klingt, wenn man nicht ganz so sportlich ist ;). Highlights für uns waren die Ausblicke und die Geräusche von unserem Baumhaus, das wir uns mit drei Reisenden geteilt teilten. Vor allem morgens und abends ist die Stimmung schön, wenn sich Nebel über die Wälder legt – und man kann stundenlang in den Sternenhimmel starren und die Geräuschkulisse genießen. Gibbons haben wir zwar keine gesehen, sie haben uns aber an unserem letzten Tag ein kleines Konzert gegeben – unfassbar, was für Geräusche sie machen!
2. Den Mekong entlangschippern
Vor allem nach einer längeren Wanderung sehr empfehlenswert: Sich einfach mal im Schiffchen treiben lassen und die Landschaft an einem vorbeiziehen lassen. Dazu wählt man vorzugsweise ein „Slow-Boat“ (die schnelleren Exemplare sind aus Sicherheitsgründen nicht ganz so empfehlenswert). Unsere Strecke ging zwei Tage lang von Houayxay nach Luang Prabang – jeden Tag fünf bis sechs Stunden Fahrt mit kurzen Besuchen von zwei Dörfern zwischendurch und den Pak Ou Höhlen kurz vor Luang Prabang. An Bord gab es auch jederzeit Früchte, Tee und Kaffee und mittags ein leckeres gemüselastiges Buffet. Man kann im Boot sitzen, liegen und herumlaufen – sehr angenehm, ist sogar noch gemütlicher als Zugfahren. Wenn ihr nicht gleich mehrere Tage unterwegs sein wollt: In Luang Prabang kann man auch Sonnenuntergangsfahrten auf dem Mekong buchen.
3. Vegan und vegetarisch essen
Kein Problem, wenn ihr euch vegan oder vegetarisch ernährt: Überall wo wir waren, gab es tolle Optionen, auch traditionelle Gerichte zu probieren, die sonst mit Fisch und Fleisch zubereitet werden. Zum Beispiel Or Lam, einen würzigen Eintopf mit Auberginen, Pilzen und viel Dill (und in unserem Fall mit Tofu statt Fleisch) oder das Nationalgericht Laap, das es auch in Tofu-Varianten gibt. Was ihr euch nicht entgehen lassen solltet, sind Khaipen (Mekong-Algen mit Sesam und Tomaten), die üblicherweise mit Jeows gegessen werden (Dips, die zum Teil sehr stückig sind) – oftmals gibt’s einen rauchigen Auberginen-Dip, einen Dip aus Pilzen und einen aus Tomaten. Dazu wird immer Klebreis in kleinen Bambuskörbchen gereicht, aus denen ihr euch eine kleine Portion mit der Hand entnehmen könnt, sie zu einem Bällchen formt und so in die Dips tunkt.
4. Einen Kochkurs besuchen
Das Tamarind in Luang Prabang ist nicht nur ein Restaurant, sondern bietet auch täglich Kochkurse an. Es geht zuerst zum Markt und dann etwas außerhalb zur Kochschule, die ganz im Grünen gelegen ist, umgeben von tropischen Pflanzen, Lotusteichen und kleinen Gemüsegärtchen. Gekocht wird draußen auf kleinen Feuerstellen und man mörsert viel, denn die würzigen Pasten sind Hauptbestandteil fast jeden Gerichtes. Am Ende wird zusammen geschlemmt und man bekommt ein kleines Büchlein mit all den zubereiteten Rezepten und sogar noch einigen mehr. Wir haben an dem Tag zwei Dips zubereitet (Aubergine & Tomate), Klebreis, Austernpilze im Bananenblatt, gefülltes Zitronengras, ein Tofu-Laap und zum Nachtisch lila Klebreis mit Kokos, Tamarindenmarmelade und Früchten.
5. Kaffee, Tee und Lao-Lao
Neben der laotischen Küche, könnt ihr auch die einheimischen Getränke probieren und sie gleich als Souvenirs einpacken. Es wird sehr guter Kaffee in Laos angebaut – diesen trinkt man vorzugsweise mit viel süßer Kondensmilch und Eiswürfeln. Auch grünen Tee bauen die Laoten an; es gibt teemäßig jedoch noch spannenderes: Eistees aus Bael (Bengalische Quitte), Jojoba und Roselle (eine Hibiskusart) werden häufig angeboten und vor allen für ihren medizinischen Nutzen geschätzt. Dann gibt es noch „Silkworm Poo Tea“ – dafür werden die Hinterlassenschaften der Seidenraupen auf den Maulbeerblättern (samt dieser) zu einem recht geschmacksneutralen Tee verarbeitet, dem man auch allerhand positive Eigenschaften nachsagt. Alkoholisch gibt es neben dem allseits beliebten Beer-Lao auch noch Lao-Lao: Ein Reis-Whiskey, den es auch in aromatisierten Varianten gibt (sehr lecker mit gerösteter Banane oder Ingwer).
6. Luang Prabang zu Fuß entdecken
Luang Prabang ist die bislang fußgängerfreundlichste Stadt Asiens, die wir besucht haben! Man kann problemlos mehrere Stunden durch die Stadt schlendern, es gibt nämlich richtige Bürgersteige und kaum Verkehr. Zu Erkunden gibt es neben den Hauptstraßen auch viele kleine Gässchen und Märkte. Man kann hinauf zum Stadthügel Mount Phousi hochlaufen, einige Stücke am Mekong und am kleinen Zufluss Nam Khan entlanglaufen und natürlich die vielen Tempel besichtigen. Vor allem morgens und spät nachmittags ist das Licht sehr schön und die Temperatur am angenehmsten zum Umherlaufen.
7. Museen und Tempel
Sowohl das Nationalmuseum, als auch das Traditional Arts and Ethnology Centre in Luang Prabang fanden wir interessant und können sie euch sehr empfehlen. Daneben gibt es sehr viele Tempel in der Stadt – aber nur eine Handvoll davon sind richtig große Anlagen, die meisten anderen fügen sich nahtlos und fast unscheinbar ins Stadtbild zwischen Cafés und Souvenirläden ein. Wir haben Reisende getroffen (aus Thailand kommend), die einfach keine Tempel mehr sehen konnten. Es kommt da vielleicht auf die Erwartungshaltung an: Viel Neues wird man an der Architektur und Gestaltung mit der Zeit wahrscheinlich nicht entdecken, doch wenn ihr euch auf die Details einlasst, kann jeder Tempel spannend werden.
8. Wasserfälle, Bären und Schmetterlinge
Während eines Aufenthaltes in Luang Prabang gehört der Ausflug zu den Kuang-Si-Wasserfällen quasi dazu. Unser Tipp: Mietet euch ein Moped und fahrt gleich morgens nach dem Frühstück hin (je früher desto besser, um den Touri-Massen zu entgehen), ihr könnt euch sonst auch früh morgens ein Tuk-Tuk oder Taxi bestellen, das euch hinbringt. Die Fahrtzeit beträgt etwa eine Stunde. Leider sind die Wasserfälle nicht immer so schön türkisblau, wie sie euch aus Reiseführern anstrahlen werden. Als wir da waren, waren sie eher milchig-braun-grün – schön war es trotzdem. Auf dem Weg dorthin kommt ihr auch an einem großen Bärengehege vorbei – hier konnten wir Malaien- und Kragenbären beim Plantschen und Spielen beobachten. Und ein paar Meter vor dem Eingang gibt es auch einen Schmetterlingspark, der sehr idyllisch angelegt ist. Neben bunten Faltern gibt’s auch unzählige Blumen, der Wasserfall fließt auch hier vorbei und einen kleinen Naturteich findet ihr dort ebenfalls, in dem euch kleine Fische abgestorbene Hautzellen von den Füßen abknabbern können.
9. Handwerk-Workshop buchen
Ob Seidenweberei, Bambusflechten oder Schmieden: In Luang Prabang und Umgebung kann man zahlreiche Workshops besuchen und sich gleich an selbstgemachten Souvenirs versuchen. Wir buchten einen Messer-Schmiedekurs und haben seither viel Respekt vor dieser Arbeit. In dem kleinen Dorf sieht erstmal alles recht provisorisch aus, wie der Schmied und seine Söhne die „Werkstatt“ direkt vor der Haustür betreiben, doch nach jahrzenhter langer Arbeit (in bereits sonst welcher Generation) geht es bei der Familie richtig routiniert zu und ihre Messer sind in der ganzen Umgebung begehrt. Umso spannender war es mal selbst (jedenfalls zum Teil) sein eigenes Messer zu schmieden. Die Ergebnisse mit Griff und Schaft aus Rosenholz sehen nicht nur toll aus, sondern sind auch extrem scharf.
10. Sunset-Spotting
Lieber meiden: Zum Sonnenuntergang auf den Mount Phousi stürmen – wir haben es versucht, mussten aber kurz vor dem Finale flüchten, denn die Touri-Massen haben uns erschlagen. Man steht wirklich eng an eng mit anderen verschwitzten Reisegenossen – gibt Schöneres. Besser: Fast alleine den Sonnenuntergang in einem Minipark, wo sich Mekong und Nam Khan vereinen, genießen. Auch sehr schön: Zum Ock Pop Tok Living Craft Centre rausfahren und dort im Café bei einem Eiskaffee oder Cocktail ebenfalls fast alleine die Sonne untergehen sehen.