Nasenaffen, Meer, Mangroven, Regenwald und Riesenhöhlen: All das gibt’s auf Borneo. Letzte Woche bewunderten wir im malaysischen Gebiet Sarawak die Schönigkeiten der Natur und geben euch nun ein paar Empehlungen, was ihr dort Tolles erleben könnt. Wir waren fast ausschließlich in Nationalparks unterwegs und zwar in diesen dreien: Bako, Kubah und Mulu (:
1. Kuching aus Ausgangspunkt: Von Kuala Lumpur aus fliegen täglich mehrere Flugzeuge nach Kuching, der Hauptstadt des Gebietes Sarawak. Die Stadt ist überschaubar und mehr als ein bis zwei Tage müsst ihr nicht für die Besichtigung des Örtchens einplanen. Es eignet sich aber super als Ausgangspunkt für Ausflüge in die nah gelegenen Nationalparks Bako und Kubah, zum Erkunden von kleineren Tempeln, zum Shoppen und zum gemütlichen Spazierengehen am abendlichen Flußufer.
2. Nasenaffen (Bako): Kaum in der kleinen Bucht des Nationalparks angekommen, sehen wir ein Grüppchen Touris, die sich um einen Baum versammeln und Knipsen, was das Zeug hält. Oben in den Ästen sitzen entspannt die Nasenaffen. Die Tiere leben nur auf Borneo und man kann sie stundenlang beobachten – vor allem die Männchen mit ihren dicken Bäuchen und enormen Nasen sehen aus wie menschliche Karikaturen. Ihr werdet die Tiere nur in Wassernähe finden, meist weit oben in den Baumwipfeln, ein Zoom-Objektiv wäre also ein Muss, wenn ihr die flauschigen Freunde auf Foto bannen möchtet. Wenn ihr die Möglichkeit habt: Lasst euch Zeit und verbringt eine Nacht im Nationalpark – so ist die Chance noch größer, Nasenaffen und andere Tiere zu sichen.
3. Wandern zwischen Wald und Meer (Bako): Es stehen ca. fünf oder sechs verschiedene Wanderwege zur Auswahl, die ihr auf eigene Faust erkunden könnt. Das Schöne: Die meisten Wege enden am Meer, wo euch Boote wieder zum Ausgangspunkt zurückfahren, wenn ihr den selben Weg nicht wieder zurücklaufen möchtet (so schafft man auch bei einer Tagestour locker zwei Wanderungen). Es sind meistens idyllische Pfade durch den Wald, leider seid ihr nicht alleine unterwegs (jedenfalls nicht im August – lange stehenbleiben und Fotos schießen ist etwas mühsam, denn die Wege sind oft eng und nicht für Gegenverkehr und Überholungen ausgerichtet.)
4. Einsame Pfade (Kubah): Ruhe vor den Tourimassen findet ihr dagegen im Kubah-Nationalpark, der sich gut für einen Tagesausflug eignet. Während der gesamten Wanderung sind uns nur zwei weitere Grüppchen entgegengekommen. Es geht durch dichten Wald zu einem kühlenden Wasserfall und zurück zu einem kleinen Aussichtsturm. Sonnencreme braucht man hier erfreulicherweise nicht, da ihr fast nur im Schatten unterwegs sein werdet.
5. Höhlentouren (Mulu): Den Mulu-Nationalpark erreicht ihr am schnellsten per Flug (von Kuching nach Mulu fliegt etwa einmal am Tag ein Flugzeug und braucht eine Stunde). Die Hauptattraktion in dem zum Weltnaturerbe erklärten Nationalpark sind die gigantischen Höhlen – nur ein Bruchteil davon kann von Touris besichtigt werden, die sind aber schon beeindruckend genug. Ohne Guide kommt ihr jedoch nicht rein, deswegen muss man Touren buchen. An einem Tag schafft man die vier beliebtesten (Wind-Cave, Clearwater-Cave, Langs-Cave und Deer-Cave), die zum Teil auch mit kleinen Regenwald-Wanderungen verbunden sind.
6. Streifzüge durch den Regenwald (Mulu): Ganz ohne Guide könnt ihr eine Handvoll Wanderungen rund ums Headquarter durch den Regenwald unternehmen, die alle nicht sonderlich lang sind (ich glaube die längste ist nur etwa zehn Kilometer lang), man kann also gut zwei bis drei an einem Tag schaffen – ihr solltet es bei der hohen Luftfeuchtigkeit aber lieber etwas langsamer angehen lassen und euren Blick öfters schweifen lassen, denn sonst verpasst ihr die vielen posierlichen Tierchen, die sich perfekt im Gestrüpp tarnen. Wer aber doch etwas anspruchsvollere Wege erkunden möchte, sollte die dreitägige Wanderung zum Gunung Mulu (2376 m) oder den Pinnacles unternehmen (nur mit Guide möglich).
7. Nachwanderung (Mulu): Hier empfiehlt es sich eine geführte Nachtwanderung zu buchen, da die Guides genau wissen, wo sich die Tiere verstecken. Bucht aber rechtzeitig – wir haben es nicht getan und mussten so auf eigene Faust den nächtlichen Dschungel erkunden. Viele Tiere haben wir nicht entdeckt (eine Riesenschnecke, Rieseninsekten, einen Frosch und unerfreulicherweise jede Menge Ameisen, in die wir reingelaufen sind), dafür ist die Geräuschkulisse bei Nacht im Regenwald unvergleichlich, wenn man die Taschenlampen ausknipst ist es stockfinster und der Sternenhimmel einmalig (:
8. Farnsalat essen: Kulinarisch hat Borneo für Veggies nicht viel Spannendes zu bieten (oder wir waren nicht an den richtigen Orten, oder ich hatte nur Pech) – was aber lecker und einzigartig war: Midin Belacan – warmer Dschungel-Farnsalat – er besteht als Farnstengeln + Sprossen, die lediglich mit etwas Knobi und Chili angebraten werden. Wenn ihr euch den Salat bestellt, fragt aber lieber nach, ob er auch wirklich ohne Schrimpspaste oder ähnlichem zubereitet ist (kommt oft standardmäßig wie Fischsauce an viele asiatische Gerichte).
9. Wetlands-Tour: Romantischer Ausklang der Reise, wenn ihr nochmal in Kuching sein solltet, ist die Wetlands-Tour am Abend. Bootchenfahrt inklusive Busfahrt hin und zurück dauerte bei uns etwa vier Stunden. Man kann nochmal aufs Wasser blicken, der Sonne beim sinken zusehen und wenn man Glück hat (wie wir) Irrawaddy-Delfine sehen, noch mehr Nasenaffen und silbere Haubenlangure sichten, die an den Ufern in den Bäumen umherhüpfen oder entspannt abhängen. Zum Schluss gibt’s nochmal eine Glühwürmchenvorstellung.
10. Kaffee & Pfeffer: Die beliebtesten kulinarischen Mitbringel aus Sarawak. Pfeffer aus der Region findet ihr in fast allen Supermärkten vor Ort. Kaffee probieren und in hübschen Geschenkverpackungen kaufen könnt ihr zum Beispiel bei Black Bean in Kuching (die haben auch leckeren Jasmin- und Oolong-Tee).
Unsere Empfehlungen sind gut in einer Woche zu schaffen. Wenn ihr zehn Tage da seid und Wanderlust verspürt, dann solltet ihr noch eine mehrtägige Wanderung im Mulu Nationalpark dazunehmen. Wenn ihr zwei Wochen oder mehr für Borneo einplant, dann könnt ihr auch Sabah erkunden (steht noch auf unserer To-Do-Liste).
Liebe Anna,
oh wow, ich beneide dich. Ich sitze grade im verregneten Büro und schaue eure herrlichen Bilder an. Das wäre auch was für mich, obwohl die Luftfeuchtigkeit mich bestimmt außer Gefecht setzen würde. Jetzt muss ich nur Sebastian überreden, nach Bali auch noch Borneo zu besichtigen.
Liebe Grüße,
Lena
Hey Lena, regnerisch war es auch oft in Regenwald – aber auch unglaublich schön, musst du auf jeden Fall mal gesehen haben. Ich fand es mit der Luftfeuchtigkeit erstaunlicherweise nicht so schlimm, da es meistens „nur“ so um die 30 Grad waren (schlimmer war es hier in der Trockenzeit bei über 40 Grad). Schönes baldiges Wochenende 🙂 Liebe Grüße, Anna