Ende Mai verbrachten wir zehn Tage auf Bali – es war unglaublich schön – vor allem ein willkommener Kontrast zur etwas eingetrockneten Einöde im sommerlichen Kambodscha, denn im Mai ist die Regenzeit auf Bali gerade vorbei und alles grünt – außerdem strömen noch nicht riesige Massen an Touris auf die Insel. Und das Beste: Abends kühlt es auch ab! Wir wollten es ruhiger angehen lassen und vor allem etwas Zweisamkeit zelebrieren, so waren wir „nur“ an drei Orten: Gili Air, Sidemen & Ubud – und haben von dort aus jeweils zu Fuß oder mit dem Roller umliegende Gegenden erkundet. Hier unsere zehn Tipps, was man sich auf Bali nicht entgehen lassen sollte:
1. Meer sehen: Die schönsten und klarsten Strände findet ihr leider nicht auf Bali selbst, sondern auf den Gili Inseln, die zu Lombok gehören. Eine Fähre bringt euch von Bali aber direkt dorthin. Unsere Highlights: Schnorcheln und Kokosnuss schlürfen auf Gili Air, Sonnenuntergang auf Gili Trawangan und zwei Mal lecker essen in dem tollen Pituq-Café, das ausschließlich vegane Leckereien anbietet. Wenn ihr dennoch auf Bali einen hübschen Strand sucht, dann können wir den Virgin Beach empfehlen (auch White Sand Beach genannt).
2. Vegan Schlemmen: Nicht nur auf den Gilis, auch auf Bali findet ihr fast überall vegane Optionen, nicht zuletzt da die Balinesen oft mit Tempeh und Tofu kochen. Besonders lecker hat mir ein balinesischer Salat aus Schlangenbohnen und Wasserspinat geschmeckt, der mit Kokos-Sambal angemacht und mit einem Tempeh-Erdnuss-Crunch gekrönt war, sowie ein im Bananenblatt gedämpfter, würziger Kurkuma-Tofu.
3. Kochkurs machen: Es gibt da wirklich viele Angebote, vor allem in Ubud. Wir haben uns aber für einen in Sidemen entschieden bei Green Kitchen – und er war großartig. In einer kleinen Gruppe ging es zuerst auf den Markt, dann aufs Feld zum Ernten von Gemüse und Kräutern und anschließend wurde in der Freiluftküche mit Dschungel-Ambiente gekocht und geschlemmt. Verschiedene Samals, Tempeh, Tofu, frisches Gemüse, Mais-Plätzchen, Soja-Nuggets, eine Jackfrucht-Suppe, ein Curry und zum Nachtisch schwarzer Reispudding standen auf dem Plan – alles vegan (:
4. Reisfelder in Sidemen: Die meiste Zeit verbrachten wir in Sidemen – die Gegend ist vor allem für die weitläufigen Reisfelder bekannt. Wir fanden es schön das Grün zu allen Tageszeiten zu beobachten, die Menschen dort arbeiten zu sehen und die Ruhe zu genießen. Hier kann man aber leider nicht direkt in den Feldern spazieren gehen -außer man bucht einen Guide, der wohl irgendwelche Schleichwege kennt. Wir begnügten uns damit an der Straße entlangzulaufen oder entlangzufahren und die Aussicht zu genießen.
5. Moto leihen: Wie oben schon geschrieben, macht es Sinn sich einen Roller auszuleihen, wenn man Bali etwas unabhängiger erkunden will – sonst ist man immer auf Taxis angewiesen – und zu Fuß kommt man leider auch nicht weit. Es kostet nicht viel, erfordert nur ein wenig Mut, sich durch den teilweise wilden Verkehr zu bewegen und auch etwas Frustrationstoleranz, wenn das geliehende Gerät unterwegs mal den Geist aufgibt und man es zum nächsten Dorf-Reperaturladen schieben muss (: Aber man wird durch schöne Strecken belohnt und kann vor allem morgens und abends auf den Fahrten den Frangipani-Duft in der Luft aufsaugen.
6. Massieren lassen: Ihr wart schon viel zu Fuß unterwegs und seid von den vielen neuen Eindrücken erschöpft – dann gönnt euch eine Massage! Für mich war es tatsächliche eine Premiere – und ich fand es sehr angenehm. Wir ließen uns beim Udud Traditional Spa durchkneten. Für den günstigen Preis war nicht nur eine einstündige Massage mit duftenden ätherischen Ölen drin (die man sich selbst aussuchen konnte), sondern auch ein kühles Zitronengrasgetränk bei der Anmeldung und ein Obstteller mit Ingwertee zum Abschluss.
7. Im Pool plantschen: Eigentlich hat fast jeder Unterkunft, egal ob Homestay oder Sternehotel einen Pool. Wenn ihr es ruhiger haben wollt, achtet darauf, dass ihr euch den Pool nicht mit 200 anderen potenziellen Hotelzimmern teilen müsst (; Ich vermisse es jetzt schon, meine abendlichen Runden im Pool zu drehen oder sich treiben zu lassen, die Palmensilhouetten vorrüberziehen zu lassen und in den Sternenhimmel zu starren.
8. Affenwald besuchen: Äffchen werdet ihr sicher auf der ganzen Insel finden, richtig scheu sind sie nämlich nicht – aber im Monkey Forest in Ubud könnt ihr die Tiere in großer Anzahl (und nicht hinter Gittern) besonders gut beobachten und fotografieren. Passt nur etwas auf euren Hosentascheninhalt auf und tragt lieber keine Ketten, daran ziehen die Kleinen gerne mal (aber nur ganz sanft – wir haben keine agressiven Exemplare getroffen).
9. Tanzvorstellung ansehen: Die Balinesen haben mehrere traditionelle Tänze, die vor allen in Ubud dargeboten werden. Wir schauten uns eine Vorführung vom Legong Dance am Ubud Palace an und bestaunten die aufwändigen Kostüme, die teilweise etwas psychedelisch anmutende Musik, sowie die Augenakkrobatik der Darsteller.
10. Kunsthandwerk: Die Balinesen sind stolz auf verschiedene traditionelle Handwerkstechniken, die auch heute noch auf der ganzen Insel gepflegt werden. Je nach Interesse könnt ihr euch zum Beispiel Webereien ansehen, Silberschmiede besuchen oder die Arbeit von Steinmetzen bewundern.
Oh Anna, so wunderbar. Wegen euch fahren wir auch nächstes Jahr hin. ich melde mich bald.
Lena