Des Europäers liebstes Reiseziel in Südostasien und eines der letzten auf unserer Reiseliste: Endlich haben wir es geschafft, unser Nachbarland zu bereisen, denn obwohl wir bereits drei Mal in Bangkok unterwegs waren, haben wir sonst nicht viel von Thailand gesehen. Die Vorstellung von Massentourismus schreckte uns bisher ab – trotzdem wollten wir sehen, was den Reiz von Thailand ausmacht. Einsame Postkarten-Strände lockten ebenso wie Regenwald-Nationalparks. Und auch wenn wir ab und zu in Touristenströmen untergingen, schafften wir es doch, ruhige Orte am Rande zu finden. Unsere Tipps, wie du das Land entspannt erkunden kannst:
1. Reise außerhalb der Hautsaison
Die meisten Urlauber zieht es von November bis Februar nach Thailand zum Sonne tanken oder zum Überwintern. Und auch wir erkunden die Länder Südostasiens sonst in der Hauptsaison, da es dann in der Regel am kühlsten ist. Für Thailand empfehlen wir jedoch uneingeschränkt in der Regenzeit unterwegs zu sein. Das hört sich abschreckend ab, ist aber tatsächlich nicht so schlimm. Denn es regnet weder durchgängig noch den ganzen Tag, und man empfindet in der Hitze die Schauer sogar als angenehm. Die wichtigsten Pluspunkte: Viele Unterkünfte sind günstiger und du stolperst nicht ständig über Massen an Reisegenossen.
2. Besuche Lebensmittelmärkte
Sie sind oft nicht leicht zu finden, verstecken sie sich in unscheinbaren Hallen oder man sieht sie nur früh morgens am Straßenrand: Lebensmittelmärkte auf denen die Thailänder selbst einkaufen gehen. Hierher verirren sich Touristen selten. Sie stöbern lieber in den typischen Souvenir-Ständen oder streifen auf Nachtmärkten umher. Am einfachsten ist es, einen Kochkurs zu buchen, bei dem eine morgendliche Markttour mit dabei ist (in Bangkok und Chiang Mai zum Beispiel). Hat auch gleich den Vorteil, dass die Kochkursleiter dir die landestypischen und exotischen Zutaten erklären.
3. Khao Sok-Nationalpark erkunden
Der schöne Nationalpark war das Highlight unserer Thailand-Reise und wir wünschten uns, wir hätten mehr Zeit dafür eingeplant, um die Gegend noch besser zu erkunden. Wenn du das nötige Kleingeld hast, buche private Ausflüge oder Touren in Kleingruppen, die dich zu dem berühmten Stausee mit seinen vielen Karstfelsen bringen. Wer sich doch einer günstigeren Großgruppe anschließen muss (bis zu 20 Personen), kann nach Möglichkeiten suchen, dem Trubel ein wenig zu entgehen. Fahre zum Beispiel alleine mit dem Kajak raus oder schwimme im See, während die Riesengruppe zu einer Wanderung aufbricht. Da der See die Hauptattraktion ist, kannst du auch auf die dschungeligen Gebiete außerhalb ausweichen, dort ruhige Wanderungen unternehmen oder mit dem Motoroller die Landschaft erkunden.
4. Ruhige Inseln suchen
Wenn du ruhige Tage an tropischen Stränden verbringen möchtest, suche dir eine kleine Insel aus. Uns hat Koh Mook (auch Ko Muk) sehr gut gefallen: Einsame Strände, nette Bungalowanlage (Coco Lodge) und sehr entspannte Stimmung. Zum Nichtstun, Baden und Schnorcheln perfekt. Man kann von hier aus auch die kleinen Nachbarinseln Koh Kood (Koh Kut) und Koh Ngai erkunden. Gut von Koh Lanta aus zu erreichen oder vom Festland (Trang).
5. In Teefeldern verschwinden
Thailand ist nicht gerade als Tee-Land bekannt. Die Einheimischen selbst trinken bevorzugt einen künstlich orangefarbenen Eistee mit Milch. Doch im Norden genießt man ab und zu auch ein Tässchen grünen Tee, oftmals wie in Myanmar und Laos in der gerösteten Variante. In der Nähe von Chiang Mai kannst du die Araksa Tea Plantation besuchen, in den Feldern abtauchen und selbst Teeblätter pflücken. Wie das mit der Teeproduktion abläuft, erklärt euch ein kleines Team unter freiem Himmel und anschließend kann natürlich noch ausgiebig Tee getrunken werden.
6. Zuschauen und Zugfahren
Wir sind Zug-Fans und versuchen so oft wie möglich, die Bahnen in Südostasien auszuprobieren. Umso besser, dass Thailand recht gut vernetzt ist. Du kannst von Bangkok aus einfach in einen Nachtzug steigen und bist am nächsten Morgen im Norden (Chiang Mai) oder im Süden. Oft sieht man aus den Fenstern die Abenddämmerung, viele Bahnhöfe und den Sonnenaufgang. Gemütlich war der Nachtzug prinzipiell auch, wären da nur nicht die blutsaugenden Bettwanzen gewesen!
7. Massieren lassen
Neben den zahlreichen Straßen-Massage-Salons, oft in belebten Fußgängerzonen gelegen, sehr billig und häufig mit direktem Einblick auf das Massagegeschehen durchs Schaufenster, gibt es auch die ruhigen Spa-Tempel, hübsch eingerichtet mit Privatzimmern, duftenden Ölen und Empfang mit Tee, Knabbereien und Früchten. Du kannst wählen zwischen Thai-Massagen (in verschiedene „Härtestufen“) oder dich entspannt einer Aromaöl-Massage hingeben. Besonders schöne Massagehäuser findest du in Chiang Mai (z. B. Fah Lanna Spa oder Makkha Health & Spa).
8. Zum Thai-Curry-Experten werden
Neben verschiedenen veganen und vegetarischen Pad-Thai-Variationen lohnt es sich vor allem, die Thai-Curries kennenzulernen. Außer den bekannten grünen, roten und gelben Versionen sind das Panaeng- und das Massaman-Curry sehr beliebt. Gib dich nicht nur mit einem Versuch zufrieden: Je nach Kochkunst des Restaurants kannst du schnell feststellen, ob du ein Fast-(Food)-Curry mit Fertig-Currypaste zu dir nimmst, oder ob die Paste frisch zubereitet ist. Der Unterschied ist unter Umständen gravierend! Wer streng vegetarisch lebt, hat es leider nicht leicht: Wenn du nicht gerade in einem veganen oder vegetarischen Restaurant dinierst, ist die Chance hoch, dass dein Curry mit Fisch- oder Austernsauce „verfeinert“ wird.
9. Einfach mal davonrollen
Der Tipp gilt für ganz Südostasien: Wenn es dir mal zu viel wird in den hochfrequentierten Sightseeing-Orten, gibt es keine bessere Möglichkeit, der Situation zu entkommen, als einfach mit dem Motoroller davonzufahren. Du bist in dem Moment nicht darauf angewiesen, dass dich ein Tuk-Tuk, Taxi oder ein Bus von A nach B chauffiert, sondern kannst jederzeit davondüsen, einfach unterwegs stoppen, wo es dir gefällt und dort etwas verschnaufen.
10. Bangkok von oben
Da wir bereits mehrmals in Bangkok waren, haben wir die Megastadt diesmal nur als eintägigen Ausgangspunkt genutzt. Für Ruhesuchende ist Bangkok eher keine gute Idee. Was den Reiz Bangkoks ausmacht, ist gerade das bunte Durcheinander, der Mix aus dampfenden Garküchen an den Straßenecken und den sterilen Hochhäusern. Wer der Hitze und dem Treiben der Stadt entkommen möchte, kann das aber am besten auf einer der vielen Rooftop-Bars tun. Bei lauem Lüftchen, ganz oben thronend, sieht Bangkok dann auf einmal schön geordnet und entspannt aus. Und wer nicht hoch hinaus möchte, findet in einem der vielen klimatisierten Cafés einen guten Rückzugsort. Besonders schön fanden wir es diesmal bei Lazy Mary (Käffchen und Matcha-Latte waren super).
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