Was hinter Sri Lankas Nationalgericht „Rice & Curry“ steckt

Das erste Mal als wir auf unserer Reise in Sri Lanka „Rice & Curry“ auf der Speisekarte sahen, ahnten wir noch nicht, was sich hinter dem wenig spannenden Namen verbergen könnte. Ein riesiger Berg Reis vielleicht mit einem Haufen Dhal oder Gemüsecurry, vermuteten wir. Als die Familie jedoch, in deren Gästebungalow wir wohnten, nach der erwarteten Monsterportion Reis immer weitere Schälchen auf den Tisch stellten mit verschiedensten Curries und Beilagen, waren wir doch überrascht. Das Prinzip ähnelt dem des indonesischen „Nasi Campur“ zum Beispiel. Dort tummeln sich um den Reis herum auch allerhand leckere Beilagen. Sieht schön bunt aus und man hat gleich die Gelegenheit, viele Aromen des Landes kennenzulernen, die sich in den kleinen Gerichten verbergen.

Je nachdem, in welchem Restaurant oder bei welcher Familie wir Rice & Curry aßen, varriierte die Zusammenstellung der Komponenten. Was jedoch neben Reis meistens mit auf dem Teller landete sind knusprige Papadams (frittierte Linsenmehlfladen), ein würziges Kokos-Sambol (aus frischen Kokosraspeln) und Dhal. Von unseren ganzen Verkostungen und vom Kochkurs in Sri Lanka inspiriert ist nun der vegane Rice & Curry-Mix, den wir letztes Wochenende zubereiteten. Ein wenig aufwändig, aber auf jeden Fall ein besonderes und sehr würziges Sonntagsessen, bei dem wir noch etwas länger in Urlaubserinnerungen schwelgen konnten.

Rice & Curry oder Würzreis mit Curry-Auberginen, Dhal, Kokos-Sambol, Okra-Curry, Mango-Chutney und Papadams
Für 4 Portionen

Würzreis
150 g Basmatireis
1 Zimtstange
4 Kardamomkapseln
1 Pandanblatt (optional)
1/2 TL Salz

Alle Zutaten in Topf geben und ca. 2 cm hoch mit Wasser bedecken. Nach Packungsanleitung ca. 15-20 Minuten garen. Auf Wunsch Zimtstange, Kardamomkapseln und Pandanblatt entfernen. (In Sri Lanka lässt man gerne alle groben Gewürze in den Gerichten, sie werden dann beim Essen einfach zur Seite gelegt.)

Curry-Auberginen
1 große Aubergine
Kokos- oder Bratöl
50 g rote Zwiebeln
1 walnussgroßes Stück Ingwer
2 Knoblauchzehen
1 TL geröstetes Currypulver (s. Tipp)
1 Zimtstange
1 Handvoll Curryblätter
1 TL Palmzucker
1 TL Sojasauce
1/4 TL Kurkuma
1/4 TL Salz
1 TL Tamarindenpaste
100 ml Kokosmilch

Aubergine vierteln und Viertel mehrmals einschneiden. In ausreichend Kokosöl goldbraun frittieren und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Zwiebeln, Ingwer und Knoblauch fein würfeln. In 1 EL Kokosöl in Pfanne oder Wok anbraten. Currypulver, Zimtstange und Curryblätter zugeben und mit 100 ml Wasser ablöschen. Mit Zucker, Sojasauce, Kurkuma, Salz und Tamarindenpaste würzig abschmecken und mit Kokosmilch auffüllen. Ca. 5 Minuten cremig einkochen lassen, Auberginenstücke zugeben und weitere 2-3 Minuten mitgaren.

Tipp: Als geröstetes Currypulver oder „Meat Curry Powder“ bezeichnet man in Sri Lanka eine rötliche, sehr intensive Würzmischung, die mehr Chilipulver enthält und bei der die Gewürze vor dem Vermahlen geröstet wurden.

Dhal
100 g rote Linsen
50 g rote Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
1 rote Chilischote
2 EL Kokosöl
1 Zimtstange
2 Zweige Curryblätter
1/4 Stück Pandanblatt (optional)
1/4 TL Kurkuma
4 EL Kokosmilch
1/2 TL schwarze Senfkörner
1/2 TL Bockshornklee
1/2 TL Kreuzkümmelsamen
Salz

Linsen abspülen. Zwiebeln, Knoblauch und Chili fein würfeln. 1 EL Öl in Topf erhitzen. Zwiebeln, Knoblauch und Chili darin anrösten. Linsen, Zimtstange, 1 Zweig Curryblätter, Pandanblatt und Kurkuma zugeben. Mit Wasser auffüllen und ca. 10 Minuten köcheln, bis Linsen anfangen zu zerfallen. Kokosmilch unterrühren. Übrigen EL Öl in kleiner Pfanne erhitzen. Darin übrigen Zweig Curryblätter mit Senfkörnern, Bockshornklee und Kreuzkümmelsamen anrösten und als Extrawürze zum Dhal rühren. Mit Salz abschmecken.

Tipp: Knoblauchfans können mit der Extrawürze auch noch 2-3 angedrückte Knoblauchzehen mitrösten.

Kokos-Sambol
80 g frische Kokosraspel (s. Tipp)
1 Tomate
1 Knoblauchzehe
Salz & schwarzer Pfeffer
2 Prisen Chiliflocken
1-2 EL Limettensaft

Kokosraspel in Schüssel geben. Tomate und Knoblauch grob würfeln. Mit Salz, Pfeffer und Chili im Mörser grob zerstoßen. Mit den Händen zu Raspeln geben und gut vermengen. Mit Limettensaft abschmecken.

Tipp: In Sri Lanka gehört ein Kokosraspel-Gerät, das man per Hand ankurbelt, in jeden Haushalt. Man kann das Kokos-Fruchtfleisch jedoch auch mit einer Reibe zu frischen Raspeln verarbeiten.

Okra-Curry
200 g Okraschoten
50 g rote Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
1 EL Kokosöl
1/2 TL schwarze Senfkörner
1 Pandanblatt (optional)
1 Zweig Curryblätter
1/2 TL Currypulver
1/4 TL Bockskornklee
100 ml Kokosmilch
Salz & Chilipulver

Okraschoten putzen und schräg in ca. 2 cm dicke Stücke schneiden. Zwiebeln und Knoblauch fein würfeln. Öl in Topf erhitzen. Senfkörner zugeben und rösten, bis sie anfangen zu springen, dann Zwiebeln, Knoblauch und Okraschoten zugeben und mitrösten. Pandanblatt, Curryblätter, Currypulver und Bockshornklee zugeben und mit Kokosmilch und 100 ml Wasser auffüllen. Ca. 10 Minuten köcheln und mit Salz und Chili abschmecken.

Mango-Chutney
1 Mango
1 Knoblauchzehe
1 rote Chilischote
1 haselnussgroßes Stück Ingwer
1 EL Kokosöl
1/2 TL schwarze Senfkörner
2 TL Currypulver
1 EL Palmzucker
Saft einer Limette
Salz

Mango grob würfeln. Knoblauch und Chili fein hacken. Ingwer fein reiben. Öl in kleinem Topf erhitzen. Senfkörner zugeben und rösten, bis sie anfangen zu springen. Knoblauch, Chili und Ingwer kurz mitrösten. Mangostücke zugeben und alles mit Curry, Zucker und Limettensaft würzen. Ca. 10 Minuten köcheln lassen und mit Salz abschmecken.

Außerdem
4-8 Papadams
Curryblätter für die Garnitur
Limettenviertel

Papadams nach Packungsanleitung braten, bzw. frittieren. Alle Komponenten auf Teller anrichten und auf Wunsch mit Curryblättern garniert servieren. Wer mag, kann dazu Limettenviertel reichen, mit denen man beim Essen das Kokos-Sambol nochmal nachwürzen kann.

Tipp: Normalerweise werden alle Komponenten mehr oder weniger parallel zubereitet. Die leicht erkalteten Speisen wie Auberginen, Okra-Curry und Dhal wärmt man vor dem Servieren nur noch kurz auf.

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